Sterilization in Place (SIP)
Sterilization in Place, auf Deutsch Sterilisierung vor Ort, bezeichnet die Sterilisierung von Produktionsanlagen, ohne vorherige Demontage. Üblicherweise erfolgt die Sterilisierung mittels Heißdampf. SIP-Systeme kommen in Bereichen zum Einsatz, in denen die Keimreduzierung eine entscheidende Rolle spielt. Beispiele sind die Biotechnologie oder Nahrungsmittelindustrie.
Sind CIP und SIP das Gleiche – worin liegen die Unterschiede?
Die Dampf-Sterilisierung der verfahrenstechnischen Anlagen erfolgt im Anschluss an die CIP-Reinigung (Cleaning in Place) und stellt den optional letzten Schritt des Reinigungsverfahrens dar.
Prozess von Sterilization in Place
Die Sterilisierung erfolgt mit Dampf von 120°C und 2 bar über einen Zeitraum von etwa 60 bis 70 Minuten [1]. Die Dauer variiert nach Anwendungsgebiet und Anlagentyp.
Herausforderungen bei einer Sterilisation mit Heißdampf
- Verdrängen der in der Produktionsanlage vorhandenen Luft
- Anheben der Temperatur in der gesamten Anlage auf die notwendige Sterilisationstemperatur
- Vermeiden von Temperaturverlusten und Kondensatbildung
Entwicklung von SIP-Systemen – was ist zu beachten?
Bei der Entwicklung von SIP-Systemen sind vor allem für die Aufheizphase entscheidende Fragen zu beantworten:
- Ist die Sterilisations-Temperatur im ganzen System erreicht?
- An welcher Stelle in der Anlage wird die notwendige Temperatur zuletzt erreicht?
- An welchen Punkten sind Temperatur-Überwachungen zu installieren?
- Wo liegen die tiefsten Punkte der Anlage und wie kann dort das Kondensat ausgeblasen werden? [2]
Checkliste zur Handhabung nach dem Sterilisieren
Zur sicheren Handhabe des Systems sind viele Details genau festzulegen. Sie helfen, nach dem Sterilisieren die Keimfreiheit der verfahrenstechnischen Anlage aufrecht zu erhalten:
- Jederzeit leichter Überdruck (sterile Luft!) in der Anlage, um ein Eindringen der Umgebungsluft zu vermeiden.
- Als Steuer-, Spül- und/oder Sperrflüssigkeit je nach Produkt steriles, destilliertes oder entkeimtes Wasser verwenden.[1]
Quellen:
[1] Werner H. Stahl: Industrie-Zentrifugen, Band II; DrM Press, 1. Auflage 2004
[2] James Swarbrick: Encyclopedia of Pharmaceutical Technology, 3. Auflage