Cleaning in Place (CIP)
Was bedeutet CIP-Reinigung? – Definition
Cleaning in Place, auf Deutsch Reinigung vor Ort, bezeichnet ein Verfahren, um Produktionsanlagen und Rohrleitungen zu reinigen. Die Anlage wird − ohne vorherige Demontage − im Kreis- oder Durchlaufverfahren gereinigt.
Einsatz in der Lebensmittel-, Pharma-, und Getränkeindustrie
Ursprünglich für die Lebensmittelindustrie und Molkereien entwickelt, kommt die CIP-Reinigung vor allem in Brauereien und in der Pharmaindustrie zum Einsatz. Bei Anwendungen in der Biotechnologie folgt auf das Reinigen mittels CIP meist die SIP-Reinigung (Sterilization-in-Place).
Prozess einer CIP-Reinigung in der Lebensmittelindustrie
Der Reinigungsprozess unterscheidet sich nach zu verarbeitendem Produkt, beispielsweise Lebensmittel, Bier oder Milchprodukte. Üblicherweise beinhaltet Cleaning in Place folgende Schritte:
- Vorspülen mit Wasser, um grober Verschmutzungen zu entfernen.
- Spülen der Anlage mit einer Lauge bzw. Reinigungsmittel.
- Zwischenspülen mit Wasser zum Ausspülen des Reinigungsmittels.
- Spülen der Anlage mit einer Säure.
- Klarspülen mit Wasser.
- Optional: Desinfektion, etwa mittels Standdesinfektion: Anlage bleibt nach Produktionsende zum Beispiel über das Wochenende mit Desinfektionsmittel befüllt.
Cleaning in Place = Vollautomatisches Reinigungsverfahren mittels CIP-Steuerung
Betreiber steuern die CIP-Reinigung der Produktionsanlagen üblicherweise vollautomatisch. Der Vorteil: Höhe der Temperatur, Dauer und Reihenfolge der zu reinigenden Medien regeln sich automatisch.
Checkliste – Was ist zu beachten?
- Produkt und Reinigungslösung vermischen sich nicht (speziell beim Wiederverwenden der Lauge in sogenannten „Stapeltanks“).
- Alle zu reinigenden Bestandteile der Anlage und des Rohrleitungssystems sind erfasst, um „Toträume“ zu vermeiden.
- Die Anlagematerialien sind beständig gegenüber dem Reinigungsmittel (Lauge, Säure, Desinfektionsmittel).
Quelle: Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik, H.G. Kessler