Weizenstärke
Herstellung

Um Stärke und Gluten aus dem Rohstoff Weizen zu gewinnen, wird zunächst Mehl mit Wasser vermischt. Für diesen Schritt kommt ein innovativer Jet-Feed zum Einsatz, der Mehl und Wasser in einem definierten Verhältnis intensiv mischt. Der Teigmischer verarbeitet das Mehl-Wasser-Gemisch zu einem klumpen freien und gleichmäßigen Teig. Ein nachgeschalteter Reifetank unterstützt diesen Vorgang.

Der Flottweg Tricanter® trennt den Teig nach Dichte und Partikelgröße in drei einzelne Phasen: A-Stärke, B-Stärke und Pentosan-Phase.

Neben A-Stärke enthält die sogenannte schwere Phase Kleie und Faserfragmente. Die Feststoffpartikel werden über die Schnecke des Tricanters® ausgetragen. Die mittlere Phase enthält eine Mischung aus ausgebildeter Glutenfraktion und stärkehaltiger Flüssigkeit, auch B-Stärke genannt. Sie wird unter Druck über die verstellbare Schälscheibe ausgetragen.

Die als A-Stärke bezeichnete Weizenstärke zeichnet sich durch eine Korngröße zwischen 15 und 35 µm aus. Als schwere Phase wird sie kontinuierlich und hochkonzentriert aus dem Tricanter® ausgetragen. Die ausgetragene A-Stärke wird mit Prozesswasser verdünnt. Mehrere Zentrifugalsiebe trennen Grob- und Feinfasern effizient von der Stärkemilch ab und waschen die A-Stärke unter Zugabe von Prozess- oder Frischwasser.

Zur Gewinnung von Vital Gluten trennen Bogensiebe die aus dem Tricanter® ausgetragene Gluten-Fraktion von der B-Stärke ab. Die mehrstufige Anordnung der Bogensieben sowie die unterschiedlichen Aufgabesysteme sorgen für eine effiziente Abtrennung, Waschung und Entwässerung der Glutenmasse. Hersteller erreichen damit den gewünschten Proteingehalt bei gleichzeitig hoher Trockensubstanz. Das gewonnene Nassgluten wird anschließend in Trocknungsanlagen weiter getrocknet und pulverisiert.

Je nach Prozess ist es möglich, die beim Tricanter® abgetrennte Pentosan-Phase weiter aufzubereiten und zu verwerten. Die Flüssigphase enthält neben Wasser noch lösliche Stoffe sowie feine Stärke mit einer Korngrößer kleiner 5 µm. Mit einer normalen Dekanterzentrifuge lässt sich das feine Sediment nur schwer verarbeiten.

Neben konzentrierter A- und B-Stärke bereitet der Flottweg Düsenseparator Prozesswasser auf. Dieses Prozesswasser kann an vielen Prozessschritten Frischwasser ersetzen. Da das Prozesswasser der unterschiedlichen Produktströme beziehungsweise der unterschiedlichen Prozesse eine unterschiedliche Qualität aufweist, wird das Wasser nur in demselben Prozess oder für denselben Produktstrom wiederverwendet.

Die Qualität des verarbeiteten Weizens ist sehr unterschiedlich. Trotzdem soll die Qualität von A-Stärke und Gluten gleichbleibend hoch sein. Eigens entwickelte Flottweg Lösungen, wie der Jet Feed oder Teigmischer, machen es möglich, auf unterschiedliche Mehlqualitäten flexibel zu reagieren und die erforderlichen Prozessstufen individuell anzupassen. Auf diese Weise kann die optimale Trennung und Ausbeute von Gluten und Stärke erzielt werden. Eine prozessoptimierte Temperatursteuerung und der Einsatz von unterschiedlichen Prozesswasser-Qualitäten ermöglichen eine hohe Viskosität des Weizenklebers bei niedrigem Frischwassereinsatz.

Dank der verstellbaren Schälscheibe der Flottweg Maschinen, lässt sich die Trennung im Nassprozess auf die unterschiedlichen Gegebenheiten des Rohstoffs präzise anpassen. Durch das Verändern der Maschinenparameter, auch während des Betriebs, kann individuell auf die unterschiedlichen Stärke- (A+B-Stärke), Gluten- und Pentosanmengen reagiert werden. Der auf dem Tricanter® folgende, mehrstufige Prozess ermöglicht eine maximale Reinheit bei A-Stärke und Gluten. So gewinnt der Düsenseparator A-Stärke aus der B-Stärke zurück und veredelt diese bis die A-Stärke nur noch einen Proteingehalt von weniger als 0,3 Prozent aufweist. Bei der Gluten Gewinnung hingegen waschen die Flottweg Bogensiebe eine möglichst große Menge an Stärkemilch ab, um einen möglichst großen Proteingehalt von mindestens 75 Prozent Gluten zu erhalten.

Bei der Herstellung von Weizenstärke fällt in den verschiedenen Stufen Prozesswasser in unterschiedlicher Qualität an. Der Düsenseparator von Flottweg bereitet die Prozesswasser wieder auf und führt sie dem entsprechenden Prozess zu. So wird das Prozesswasser aus dem A-Stärke Prozess, das sogenannte PWA, in diesen Prozess zurückgeführt, das Prozesswasser B wird wieder im B-Stärke Prozess genutzt. Auf diese Weise vermeiden Hersteller eine Mischung der unterschiedlichen Wasserqualitäten, was sich positiv auf den Gesamtprozess auswirkt. Durch die Nutzung des Prozesswassers wird der Frischwasserbedarf erheblich verringert.

Unsere Flottweg Lösungen werden stets auf einen möglichst geringen Strom- und Energieverbrauch optimiert. Der SimpDrive® Antrieb des Flottweg Tricanter® und Sedianter® verbraucht im Vergleich zu anderen Antriebssystem deutlich weniger Energie. Auch der Flottweg Düsenseparator senkt den Strom- und Energieverbrauch für Hersteller im Vergleich zu herkömmlichen Trennaggregaten.

Die gesamte Stärkeanlage lässt sich über eine CIP Reinigung steuern und reinigen. Je nach Kundenanforderung ist eine partielle CIP Reinigung möglich. Auf diese Weise werden die verschiedenen Herstellungsprozesse separat gereinigt, was die Stillstandzeiten erheblich verkürzt. Flottweg Maschinen für die Stärke Herstellung sind nach anspruchsvollen hygienischen Standards konstruiert. Eine automatische Abreinigung der Aggregate und individuell – auch während des Betriebs – zuschaltbare Maschinen gewährleisten längere Produktionszeiten bei gleichbleibender Produktqualität. Außerdem reduziert sich der Personaleinsatz für manuelle Reinigungsarbeiten erheblich.

Wir sind Ihr Partner für die Projektierung und Umsetzung von ganzen Stärkeanlagen. Neben einzelnen Maschinen entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden individuell abgestimmte Komplettlösungen. Dafür arbeiten wir mit langjährigen und kompetenten Partnern zusammen. Während der gesamten Projektlaufzeit steht Ihnen ein zentraler Ansprechpartner zur Seite. Wir haben bereits zahlreiche Stärkeanlagen in Betrieb genommen – ob bei Agrana oder Viresol.

Wir übernehmen für Sie verfahrenstechnische Berechnung und Auslegung der Anlage nach Kundenanforderung sowie die Spezifikation der Systeme und Maschinen. Dabei haben wir stets die Zuverlässigkeit sowie das hygienische Design der Maschinen im Fokus.

Zudem kümmern wir uns um eine optimale Anordnung der Komponenten, um eine einfache und hygienegerechte Prozessführung sicherzustellen. Ihre komplette Anlage steuern Sie einfach mit einer einzigen Steuerung. Die passende Visualisierung verschafft Ihnen stets einen Überblick über alle Komponenten. Vor Ort überwachen wir die Montage und Inbetriebnahme. Ihre individuelle Anlage konstruieren wir in 3D – für eine einfache Beschaffung auch mit allen zugehörigen Materialspezifikationen.